Ein „Klassentreffen“ nannte die Süddeutsche die DLD 2016. … Umso gespannter war ich auf die diesjährige Konferenz, die unter dem Motto „Whats the plan?“ stand.
Tja, „whats the plan?“ Wer das weiß, braucht nicht zu dieser Konferenz gehen. Und genau deshalb trafen sich dort eben doch die Größen der Wirtschaft, Auserwählte und ein paar verrückte Visionäre auf drei spannende Tage, voller Offenheit, Fragen und begeistertem Zuhören.
Unser HoloPong – mit einem Tribute an „Ready Player One „;-)
Denn heute kann niemand mehr einen „Plan“ haben und relativ sicher sein, dass dieser nicht in fünf Jahren, sondern tatsächlich in zwei klappt. Dazu sind die Entwicklungen, Erfindungen, unvorhergesehen Ereignisse zu vielfältig.
Umso schöner ist das Gefühl auf der DLD Menschen zu treffen, die genau das wissen, auch wenn sie solche Pläne abgeben müssen – und einfach interessiert und offen durch die Vorträge und Gänge gehen, Fragen stellen und Zuhören.
Ich persönlich konnte leider nicht allzu vielen Vorträgen lauschen, bin aber immer wieder von den Menschen inspiriert worden, die zu uns kamen und von einem bestimmten Vortrag erzählt haben.
Holodeck – Virtual Reality
Ein außergewöhnliches Gefühl: Der Spaziergang auf dem Mond
Wir haben das HolodeckVR für die Teilnehmer erlebbar gemacht. Eine Technik, mit der es möglich ist zusammen mit über 100 gleichgesinnten Menschen einen komplett virtuellen Raum zu betreten, der mehr als vier Fußballfelder groß ist und in dem man sich komplett frei bewegen kann.
„VR is dead“ schall es zwischendruch durch die Gänge. Und obwohl #VR auf der Twitterwall zwischenzeitlich auf Platz 1 stand, kann ich nicht mal was dagegen sagen.
VR ist gerade ein Hype, und gerade deswegen ein Katalysator für Technologien und Techniken, die in unser aller Zukunft essentiell werden, wie jetzt schon das Smartphone.
VR ist am Ende nichts mehr als ein Bildschirm, der uns viel tiefer ins Geschehen zieht, als es heute möglich ist.
Am Ende geht es aber darum, den Bildschirm loszuwerden und das digitale möglichst nahtlos in unsere Realität zu integrieren.
Schmelztiegel
Torsten wird gleich Josef Schmid, den 2. Bürgermeister von München auf den Mond schießen.
Und genau deshalb ist die DLD so wichtig: Hier werden die richtigen – die kritischen, Fragen gestellt. “Whats the plan?“ kann noch niemand sagen. Das definieren wir genau in solchen Gesprächen zusammen. Was brauchen wir, um das Digitale nahtlos in den Alltag zu integrieren?
Wie können wir die Komplexität unserer Welt besser erfassen? Wie können wir die enorme digitale Rechenleistung besser nutzen?
In unserem kleinen Holodeck direkt am Maximiliansaal haben wir es geschafft viele von euch in eine andere Welt zu entführen. In mehrere Welten sogar.
Ich gebe zu, es motiviert und begeistert mich immer noch, wie wir in solch kurzen Demonstrationen so vielen Menschen ein Staunen – ja, komplette Begeisterung abringen können. Ist es nicht schön, ein Spiel nicht zu spielen, sondern darin zu sein!? Den Mond nicht zu sehen, sondern dort zu sein?
Es wäre so viel mehr möglich. Aber es darf uns nicht überfordern. Wir sind Menschen, soziale Wesen, die den Austausch brauchen, das Vergewissern das es okay und schön ist, was man macht und wie es besser gehen könnte.
Lernprozeß
Und dazu haben wir wieder eine Menge gelernt. Da kann noch jede Woche eine Meldung über eine neue Hardware kommen. Am Ende zählt, wo wir uns wohlfühlen, wo wir uns austauschen können, wo wir etwas Neues besser miteinander erleben können.
Diese Technik hat vielleicht noch keinen Namen. Jetzt würden wir sie Enhanced, Augmented oder Mixed Reality nennen. Hype. Am Ende ist es einfach die Realität. Unser Leben.
Eine Realität, in der wir an unseren Kühlschrank gehen, wie wir Nachrichten abrufen, ein Brettspiel aus dem Schrank ziehen, wie das neueste Super Mario spielen, das Erscheinen im Konferenzraum genauso einfach und wirklich ist, wie die digitale Remote- Zusammenarbeit. Ohne diese Worte.
Wir werden uns freier, größer, immersiver bewegen können. Durch das was wir fühlen, was wir wissen und was wir sind.
That’s the plan!
Aber wie dieser genau aussieht, was er hervorbringt, weiß niemand von uns. Und deshalb hat das Motto „What’s the plan?“ genau gepasst. Wir hören uns um, stimmen uns ab und machen das Beste aus dem, was uns gegeben ist. Um die Technik zu einem Zweck zu nutzen: So menschlich zu bleiben, wie wir sind.
Torsten Biermann, Gründer und kreativer Unruheherd bei Treffpunkt Idee. Programmiert und probiert leidenschaftlich gern Neues aus.